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Frankfurter Rundschau Magazin / FOKUS AUF
EWIGE JUGEND von Silke Hohmann
Ralf Barthelmes hat nicht nur einen Blick für Menschen, sondern auch für Details. Wie das Mixtape, das in einer vergangenen Zeit einmal ein Kommunikationsmittel war, sogar ein Bote für wichtige Nachrichten und manchmal auf für Schwüre. Manche seiner Aufnahmen sind sorgsam inszeniert und über mehrere Jahre hinweg mit großem technischen Aufwand geplant, andere entstehen ganz spontan, teilweise mit semi-professioneller Ausrüstung. Ralf Barthelmes hat die Gabe, die Menschen so zu fotografieren, dass sie es nicht merken, und sie dabei trotzdem nicht voyeuristisch zu belauern. Er ist einfach da, und der Abstand zwischen ihm und dem, was er zeigt, ist der einer sehr höflichen Person zu einem geliebten Objekt. Vielleicht, weil er so sehr selbst ein Teil ist von dem, was er fotografiert.
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Frankfurter Rundschau / plan.F
PHASES OF REALITY von Sandra Danicke
Zum Beispiel letzte Abende. Der letzte Abend im MultiTrudi, der letzte
Abend im alten Portikus, der letzte Abend im Kanuverein. Letzte Abende
sind nostalgische Ereignisse, die im Nachhinein häufig zu unschlagbaren
Erlebnissen verklärt werden. Wenn so ein letzter Abend sich ankündigt,
dann hat Ralf Barthelmes die Kamera parat, weil er weiß: Das kommt
nie wieder. Genau genommen allerdings hat Ralf Barthelmes immer die Kamera
dabei, auch wenn es "die"Kamera in seinem Leben gar nicht gibt.
Mal ist es die Rollei, mal die Yashica - der Fotograf ist da flexibel,
auch wenn die Kollegen sich manchmal wundern. Auch in der Wahl seiner
Orte ist Barthelmes keineswegs festgefahren, wenngleich sich ein gewisses
Spektrum an Kulissen heraus kristallisiert hat.
Ralf Barthelmes macht Fotos von seiner Umgebung. Das sind die Clubs und
Kneipen, die er mag, wie zum Beispiel der Dreikönigskeller oder die
Gute Stute. Oder es ist der Fußball-Platz, der Konzertsaal, Ausstellungsräume
- eben alle Plätze, die in seinem Leben eine wichtige Rolle
spielen oder gespielt haben. Wenn Barthelmes fotografiert, baut er nur
selten das gesamte Equipment auf. Allenfalls, wenn ihm Stars wie John
Travolta, Mario Adorf oder die Sparks vor das Objektiv geraten oder er
eine ganz konkrete Situation hat, die im Ergebnis zwar wie ein Schnappschuss
wirkt, in Wahrheit aber ein präzises Arangement ist. Häufig
macht Barthelmes seine lakonischen Bilder so unauffällig, dass selbst
Menschen, die ihn kennen, davon gar nichts mitbekommen.
Seine Fotos erzählen von besonderen Momenten, von PHASES OF REALITY,
wie der Frankfurter seine Ausstellung nennt, die am Samstag in der Galerie
Station eröffnet wird. ZumBeispiel eine rote Ampelphase, in der ein
rot gekleidetes Mädchen mit roten Tüten vor dem alten Rundschauhaus
wartet. Phasen wie jene kurz vor oder nach einem Auftritt, wenn ein Spiel
gewonnen wurde oder der erste Tag im Hausener Schwimmbad, an dem betagte
Schwimmer begeistert ihre Bahnen ziehen. Viele Gesichter kennt man aus
dem Frankfurter Nachtleben: DJs, Musiker oder andere Gestalten, die man
so, wie Barthelmes sie sieht, vielleicht noch nicht wahrgenommen hat.
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Prinz
Menschen und Gläser von Alexander Jürgs
Er ist ein Perfektionist, seine Bilder sind bis ins Detail ausgearbeitet, ohne dabei je überinszeniert zu wirken. Für Musikmagazine hat der Frankfurter Fotograf viel gearbeitet, jetzt zeigt er in der Galerie Station im Mousonturm seine beeindruckenden Bilder in einer Ausstellung. Menschen, Häuser, Gläser beschreibt Barthelmes seine Sujets. Fremde Orte, die ihn faszinieren, finden sich in seinem Werk genauso wie Gegenstände aus der persönlichen Welt.
"Distanziert und doch intim " nennt die Ankündigung seine Fotografien − und trifft damit den Nagel auf den Kopf
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Playlist der Soundinstallation zur Ausstellung
01. Barbara Morgenstern - der wunsch teil drei
02. Johnny Cash - spiritual
03. William Bell - phases of reality
04. Nirvana Devils - pure fun
05. J.S. Bach - et incernatus est
06. Lee Hazlewood - the night before
07. The Godfathers - birth, school, work, death
08. Billy Holliday - i don't cry over you
09. The Go Betweens - my rock'n roll friend / R.I.P.
10. Amos Milburn - one scotch, one bourbon, one beer
11. Billy Bragg - walk away renee
12. Al Green - simply beautiful
13. W.A. Mozart - tuba mirum
14. Nikki Sudden it'll end up all in tears
15. Undertones - teenage kicks
16. Johnny Cash - honky tonk girl
17. Blumfeld - laß uns nicht von sex reden